Es braucht ein fachübergreifendes Wissen, beispielsweise über Gruppen bzw. Gruppendynamik, Konflikte, Kommunikation, Organisationen bzw. Unternehmen und psychologische Modelle (Fachkompetenz).
Dies ist wenig wert, wenn nicht praktische Erfahrung hinzukommt (Feldkompetenz). Um beispielsweise die Herausforderungen von Führungspositionen verstehen zu können, ist entsprechende Erfahrung in verschiedene Branchen und Unternehmen hilfreich, weniger ein Wissen um Führungstheorien.
Hinzu kommt eine Beratungs- und Methodenkompetenz. Sachverhalte werden gemeinsam reflektiert, also von verschiedenen Standpunkten aus betrachtet. Hierzu braucht es eine systemische Arbeitsweise und verschiedene Techniken, z.B. Fragetechniken. Zusammenhänge sollten schnell erfasst, strukturiert und Faktoren angemessen gewichtet werden.
In der Beratungspraxis steht man allerdings der Schwierigkeit gegenüber, dass jeder Mensch und jede Beratungssituation einzigartig, also anders und tiefschichtig ist. Deshalb sind Konzepte im besten Fall Leitlinien, die nur eine grobe Orientierung geben. Nicht selten sind es nur Etiketten.
Fachwissen und Konzepte allein erfüllen eine Beratung also nicht mit Leben. Es bedarf vor allem ein sehr gutes Gespür für Menschen, Situationen, Probleme und Lösungen, das etwas in Gang setzen und bewegen kann. Hinzukommen sollte ein Blick für das Wesentliche, Sorgfalt, Struktur, Klarheit, Lebenserfahrung, Lockerheit und Ernsthaftigkeit sowie der Wille, Dinge verändern zu wollen.